Spielbericht Herren KW 49
1. Mannschaft | Landesliga Sachsen | 17. Spieltag
FSV Motor Marienberg – VfL Pirna-Copitz 2:0 (0:0)
Weiße Weste auf Schnee gewahrt
Landesliga-Spitzenreiter Marienberg hat im achten Heimspiel seinen achten Sieg gefeiert. Dabei spielte der schwer zu bespielende Untergrund im Lautengrundstadion eher den Fußballern aus Pirna- Copitz in die Karten.
Als am Samstagnachmittag im Marienberger Lautengrundstadion der Halbzeitpfiff ertönte, fragte sich so mancher Zuschauer, ob diese Entscheidung die richtige gewesen war. Trotz einer drei Zentimeter Schneedecke waren die Landesliga-Kicker des gastgebenden FSV Motor (1.) gegen den VfL Pirna-Copitz (12.) nicht auf ihren kleineren Kunstrasenplatz ausgewichen, sondern dort angetreten, wo sie schon die sieben Heimspiele zuvor allesamt gewonnen hatten. „Die Bedingungen kamen den Gästen entgegen“, gesteht Motor-Trainer Ronny Rother, der wie die Fans wenig später doch aufatmen konnte.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff stellte der von Florian Martin mit einem Querpass herrlich bediente Kevin Werner die Weichen auf Sieg. Als Danny Gottschalk dann mit einem womöglich haltbaren Schlenzer sogar auf 2:0 erhöhte, waren die Messen gelesen. „Am Ende hätte der Sieg sogar noch höher ausfallen können, weil wir den Gegner müde gespielt hatten und zu weiteren Chancen kamen“, bilanziert Rother. Trotz der Freude darüber, dass die weiße Heimweste in der Hinrunde gewahrt blieb, hielt der Motor-Coach bei seiner Analyse des Spiels aber fest, dass es auch anders hätte kommen können: „Wenn wir zur Pause hinten liegen, brauchen wir uns nicht beschweren.“
Keeper Toni Grabowski war es zu verdanken, dass die Gastgeber nicht ins Hintertreffen gerieten. Gleich zweimal parierte er binnen weniger Sekunden großartig. Diese Doppelchance war ein Beleg dafür, dass die einfache Spielweise der Gäste auf diesem schwierigen Geläuf das bessere Rezept darstellte. Die Motor-Kicker, die selbst den Platz im Stadion als Spielort bevorzugt hatten, konnten dagegen nicht ihr gewohntes Spiel mit wenigen Kontakten aufziehen. „Wir haben versucht, es wie immer zu machen, aber das hat nicht funktioniert“, so Rother. Oft war der Ball schwer einzuschätzen, zumal das Mittelfeld von Schnee bedeckt war, die beiden Enden des Platzes bis auf Strafraumhöhe dagegen geräumt worden waren.
Erschwerend kam hinzu, dass sich André Luge, der sich wie Werner zuletzt ebenfalls in Torlaune präsentierte, früh am Oberschenkel verletzte. Doch ausgerechnet der für ihn eingewechselte Florian Martin leitete mit seiner Vorlage den Heimsieg ein. „Eine unsere Stärken ist, dass wir durch unsere Wechsel immer frischen Schwung reinbringen können“, hebt Rother hervor. Zudem stellte Co-Trainer Rico Offenderlein wieder einmal konditionelle Vorteile fest: „Wie in den vergangenen Spielen war in der zweiten Halbzeit zu sehen, dass wir auf einem anderen Fitnesslevel sind als die Gegner.“
Einmal mussten die Marienberger allerdings noch zittern – nicht wegen der minus zwei Grad Celsius, sondern wegen eines Schusses der Gäste, der nach gut 60 Minuten an den Pfosten rollte. Da Gottschalk jedoch wenig später erhöhte und die Moral der Pirnaer gebrochen war, kam das Marienberger Kombinationsspiel gegen Ende doch noch auf Touren. Ähnlich souverän präsentierte sich der Großenhainer FV, der nach dem 3:0-Erfolg gegen Blau-Weiß Leipzig mit 36 Punkten ärgster Verfolger von Spitzenreiter Marienberg (39) ist. Mit Spannung wird daher das direkte Duell der beiden Top-Teams erwartet, das am kommenden Freitagabend nachgeholt werden soll.
Marienberg: Grabowski; Bauer, Colditz (79. Colditz), Otto, Schmidt, Flade, Gerlach, Gottschalk, Werner (70. Fischer), Schreiter (60. Matthes), Luge (24. Martin); SR: Gärtner (Dresden); Z: 108; T: 1:0 Werner (48.), 2:0 Gottschalk (65.)
Quelle: Freie Presse, Marienberger Zeitung, 12.12.2022